ehec sprossen


Bei der Suche nach der Quelle der zurzeit grassierenden EHEC-Epidemie haben Behrden eine neue Spur entdeckt: Im Verdacht steht jetzt ein Betrieb, der aus Saatgut Sprossen zieht und diese verkauft. Noch stehen Laborergebnisse aus, aber die Behrden warnen vorsorglich vor dem Verzehr von rohen Keimlingen.
Nachdem die spanischen Gurken sich als Sackgasse entpuppten und die Behrden in den letzten Tagen weiterhin prophylaktisch Vorsicht bei Gurken, Tomaten und Salat empfahlen, scheint sich j... etzt ein ganz anderes Gemse als Sndenbock herauszukristallisieren: Sprossen. In roher Form beliebt als Salatzugabe oder Dekoration werden die Keimlinge verschiedener Bohnenarten, Kichererbsen, Weizen, Sonnenblumen oder auch Radieschen aus Samen gezogen und nach einigen Tagen geerntet. Jetzt hat das niederschsische Landwirtschaftsministerium einen Sprossenzuchtbetrieb entdeckt, der die Quelle der Infektionen sein knnte. Indizien fr Sprossenproduktion als Erregerquelle
Nach Informationen der Behrde sei eine Verbindung zu nahezu allen Ausbruchsstellen herstellbar, zudem sei eine Mitarbeiterin des Betriebs nachweislich an EHEC erkrankt. Das im Landkreis Uelzen liegende Bio-Unternehmen produziert verschiedene Sprossenarten fr den Vertrieb in Deutschland, aber auch anderen europischen Lndern. Bei der Herstellung der Keimlinge werden die Pflanzensamen bei hoher Luftfeuchtigkeit und 37C - optimaler Kulturtemperatur fr Keime zum Keimen gebracht. Tierischer Dnger oder Glle ist allerdings im Produktionsprozess nicht im Spiel. Wie die Keime an die Sprossen gelangt sein knnten, ist daher noch unklar.
Laborergebnisse liegen noch nicht vor
Wir knnen nicht sicher sein, ob es die Sprossen wirklich selber sind", erklrte der Prsident des Bundesinstituts fr Risikobewertung (BfR), Andreas Hensel, im ZDF. Noch ist auch der eindeutige Nachweis des Erregers im Labor nicht abgeschlossen, die Ergebnisse knnten bis Dienstag auf sich warten lassen. Da aber die Indizien laut Behrden fr einen Zusammenhang mit der EHEC-Epidemie sprechen, wird zurzeit vor dem Verzehr von Sprossen gewarnt.
Mit inzwischen 21 Todesfllen und 1.526 Erkrankten bundesweit ist die zurzeit grassierende EHEC-Epidemie der bislang grte Ausbruch in Deutschland und einer der schwerwiegendsten weltweit. Neben schweren Durchfllen knnen die enterohmorrhagischen Escherichia coli (EHEC) auch ein so genanntes hmolytisch-urmisches Syndrom (HUS) auslsen. Diese schwere, unter Umstnden tdliche Komplikation fhrt zu inneren Blutungen und Nierenversagen. Die Erreger werden von Tieren, meist Rindern, Schafen oder Ziegen, auf den Menschen bertragen. Oft geschieht dies ber mit Glle oder verunreinigtem Wasser in Berhrung gekommenen Nahrungsmitteln oder durch direkten Kontakt.
Mehr zum Thema in unserem Special: EHEC-Epidemie in Deutschland

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